,.Die Leiden des immer noch sehr jungen J. :
Sooo Oooooffffff Seeeeaassssoonn… oder sowas ähnliches.
Der Ironman Zürich ist jetzt 5 Tage her (zumindest als ich angefangen habe den Bericht zu schreiben) und der Adrenalinrausch hält ganz ordentlich an.
Also eine der Antworten darauf, warum Ironman: Dieses tagelange innerliche Grinsen, dieser Push, den man immer mal wieder fühlt in den Tagen danach und dass es einem in den Fingern juckt, sich gleich wieder für einen anzumelden. Und das Ganze, obwohl man Tage zuvor noch gelitten hat wie ein Hund.
Der Ironman Schweiz war um einiges kleiner als die ganzen letzten Ironmans- was ihn gleichzeitig um einiges angenehmer gemacht hat. 1745 Athleten.
Bezgl. meiner Leistung war ich mir sehr unsicher. Ich hatte 2000km weniger auf dem Rad trainiert, aber eine sehr gute Laufform und große Angst vor Hitze.
Was war dann am Morgen? Dauerregen. Mit Neopren an in der Wechselzone alles erledigt. Sehr ruhige und entspannte Atmosphäre beim Schwimmstart, das Wasser war mit knapp über 23 Grad einfach sehr angenehm. Ich habe mir, da ich seit dem Massenstart auf Lanzarote echt berührungssensibel bin, immer den Weg weit außen gesucht. Natürlich war das weiter, aber ich konnte quasi die ganzen 3,8km total entspannt und in Ruhe alleine schwimmen. Zuerst ging es ein ganzes Stück stadteinwärts und es war super schnell…1:35 Pace auf 100 Meter… wow. Nach der Wendeboje habe ich dann gemerkt warum: Strömung… und es wurde langsamer, langsamer und langsamer. Im Endeffekt hatte ich eine 1:06:44. Es geht schneller, war aber auch kein Drama- Platz 57 AK und 318 Overall. Recht angenehmer Wechsel und ab uffs Töff okay… Velo.
Beim Losfahren gab es angenehmen Regen, der leider zu einem Platzregen wurde. Die Straßen wurden richtig überflutet und zack lagen auch schon die ersten Athleten auf der Straße. Die Radstrecke hatte wegen Baustellen mehr Höhenmeter als normal. Die genauen Höhenmeter weiß ich nicht, da alle Messwerte sich unterscheiden, aber ich denke, es waren so ca. 1600. Dafür war die Strecke auch ca. 4km kürzer. Aber schneller war man trotzdem nicht. Zum einen war es einfach nass in den Abfahrten und zum anderen waren es leider keine Abfahrten auf denen man die Höhenmeter schön wieder runterrollen konnte. In den Bergen kam nochmal ein kleiner Hagelschauer hinzu. Danach war es dann trocken… und meine Kette auch. Ich hätte sie wohl ölen statt fetten sollen. Das hörte sich dann 100km lang an wie ein Reibeisen. Die genialste Überraschung kam nach etwas über 80km.. der Heartbreak Hill… Stimmung pur. Ich bin eigentlich immer recht zurückhaltend gefahren, um die Beine etwas zu schonen. Beim zweiten Mal Heartbreak Hill kurz vor Ende habe ich aber gemerkt, dass die Beine trotzdem recht leer waren. Es war dann aber ein sehr schönes Gefühl in die Wechselzone einzufahren und den zweiten Teil geschafft zu haben.
5:34:55 Platz 85 AK und 383 Overall. Ich brauche dringend ein neues Rad- Schrott Alu Bock sehr hart – an den Beinen kann das ja wohl nicht gelegen haben 😉 . Das war dann schon echt langsamer als erwartet, aber auch das war noch okay.
Dann ab zum Laufen und schauen was noch geht…
Naja das erste Stück ging gleich eine Brücke hoch… oha… es geht nicht mehr viel… dann kam eine Unterführung und wieder hoch… aua…
Echt? Jetzt schon so platte Beine? Das wird hart…Aber nein…das stimmte nicht … es wurde härter 😉 … naja, das gehört nunmal dazu.
Geholfen hat vor allem dann der motivierende Zuspruch vom Streckenrand- dringendst habe ich aber abgeraten so etwas selber zu Hause auszuprobieren.
Nachdem es morgens wirklich verregnet war, wurde es auf der Laufstrecke umso heißer. Der Kurs war recht verwinkelt zu laufen. Bis km 18 konnte ich noch eine einigermaßen solide Pace aufrechterhalten und ich war mir ziemlich sicher, dass ich zumindest einen sub 4 Stunden Marathon laufen könnte.
Aber Pustekuchen…das Leiden wurde immer intensiver und ab km 30 wurde es richtig hart. Egal einfach ein neues Ziel setzen… zumindest sub 11 Stunden gesamt.
Ich vertrieb mir dann die Leidenszeit damit, mir zu überlegen, welche Pace ich pro km laufen darf, um die sub 11 zu erreichen.
Ich durfte mir damit dann immer wieder längere Verpflegungspausen gönnen und habe mich sehr gefreut, wenn ich trotzdem noch ein paar Sekunden schneller war als die Mindestpace, welche ich dazu benötigte.
Ich konnte dann eine 10:55:09 ins Ziel retten, auf die ich verdammt stolz bin, auch wenn ich was anderes vorgehabt hatte. Der Zieleinlauf war aber echt etwas humpelig- irgendwie schräg, dass dieses Rennen härter für mich war als der Ironman Lanzarote. Meine Marathonzeit war dann 4:06:28 Stunden. Das machte Platz 355 von 1560 und in der AK 71 von 275… und eine echt schöne Medaille.
Nächstes Jahr dann soll der 9te Ironman wieder Frankfurt werden und ich werde mein Glück wieder in der Norseman (nothing to be afraid of- just the toughest Ironman in the world -Lotterie versuchen 🙂